Gut gerüstet und mit viel Menschlichkeit
Zehn Jahre arbeitete Sissy Hermann bereits als Pflegeberaterin. Sie hat ein offenes Ohr für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen bei allen Fragen rund um die Pflege. Seit vier Monaten berät sie bei compass Ratsuchende im Wartburgkreis und Eisenach. Sie berichtet von ihrer Entscheidung für compass als Arbeitgeberin und ihren Erfahrungen beim Einstieg in den neuen Job.
Frau Hermann, Sie sind eine Frau der ersten Stunde: Sie haben bereits viele Jahre Erfahrung in einem Beruf, der weithin noch ziemlich unbekannt ist. Pflegeberatung ist erst seit 2009 eine Leistung der Pflegeversicherung, die jede*r Versicherte in Anspruch nehmen kann. Nun sind Sie seit 2024 Pflegeberaterin bei compass und sagen, Sie lernen hier wieder jeden Tag etwas Neues.
Genau, ich habe bereits zehn Jahre Erfahrung mit Pflegeberatung für eine Krankenkasse und natürlich sind Parallelen in der Tätigkeit da. Die Leistungen der sozialen und privaten Pflegeversicherung, die wir erklären, sind gleich, aber es gibt viele organisatorische Unterschiede. Und jede Pflegesituation ist einfach anders. Selbst wenn man meint, in zehn Jahren schon viel gesehen zu haben, habe ich in diesen ersten Monaten bei compass immer wieder neue Situationen erleben dürfen.
Warum haben Sie sich entschieden als Pflegeberaterin zu compass wechseln?
Ich habe zwar als Pflegeberaterin gearbeitet, war dann aber in der Bildung tätig, habe Pflegefachfrauen und -männer ausgebildet. Danach war ich Gutachterin beim Medizinischen Dienst. Und dann las ich auf der compass-Homepage die Stellenanzeige. Eigentlich lief es für mich gerade jobmäßig sehr gut. Aber ich dachte: Wann suchen sie vielleicht noch mal in meiner Ecke? Jetzt bin ich als compass-Pflegeberaterin in der Region Wartburg, Wartburgkreis und Eisenach unterwegs, und ich fahre auch in den Kreis Schmalkalden-Meiningen.
Also haben Sie sich spontan bei compass beworben?
Ja, ich habe ganz spontan abends nach der Arbeit eine Onlinebewerbung abgeschickt. Und gleich von der ersten Kontaktaufnahme mit compass an war da sowas, was ich nicht beschreiben kann: Das Vorstellungsgespräch war so produktiv und kollegial. Es war auch fachlich anspruchsvoll. Das hat mich total überzeugt. Aus der Personalabteilung war jemand dabei und meine zukünftige Teamleitung. Und da war irgendwie schon sowas, das hat mich zu compass hingezogen. Ich nenne es Menschlichkeit.
Am 1.1. durfte ich bei compass starten. Und alles war super organisiert. Mit der Ausstattung hat wirklich alles gepasst und am ersten Tag im Homeoffice war ich komplett arbeitsfähig. Alle mit denen ich Kontakt hatte, hatten ein offenes Ohr. Das war immer auf einer Ebene, auf Augenhöhe. In den ersten Einführungswochen lernte ich compass immer mehr kennen. Ich durfte dann auch zum ersten Mal mit zu einer Beratung fahren.
Als die Weiterbildung begann, muss ich ehrlicherweise sagen, dachte ich: ich bin ja schon Pflegeberaterin. Ich wollte lieber gleich in die Praxis. Ich wurde tatsächlich eines Besseren belehrt. Es hat richtig Spaß gemacht. Ich habe gemerkt, dass ich bei compass genau die Pflegeberatung leisten kann, die ich mir so oft gewünscht habe: individuell für den Klienten da zu sein, aber unterstützend da zu sein, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. Genauso stelle ich mir es mir vor. Für die Pflegeberatung gibt es eine klare Struktur. Aber ich kann diese individuell füllen und dadurch auf die Individualität der Klient*innen eingehen. Das ist es, was mich wirklich überzeugt.
Welchen beruflichen Hintergrund bringen Sie mit?
Ich habe 1999 meine Ausbildung als Krankenschwester gemacht und ab 2002 auf einer internistischen Intensivstation gearbeitet. Berufsbegleitend habe ich Pflegemanagement studiert. Dann im Vollzeitstudium in den Semesterferien in der Altenpflege gejobbt. Nach dem Studium bin ich ins Medizincontrolling gewechselt.
Können Sie jetzt auf Erfahrungswerte aus Ihrer Region anknüpfen?
Definitiv. Gerade auch was das Netzwerk angeht. Meine Kontakte werde ich dann hoffentlich auch nutzen können. In dem Gebiet, dass ich bei compass übernommen habe, bin ich auch vorher zuständig gewesen – in Hessen und Thüringen. In einer anderen Funktion bei einem anderen Arbeitgeber. Aber man kennt sich und meine Kontakte sind vielfach noch da. Aber ich werde auch neue knüpfen, denn die Region ist dünn besiedelt, was Leistungserbringer angeht und Netzwerkpartner. Durch die Vernetzung können wir als Pflegeberater*innen Ratsuchenden immer die passenden Angebote benennen und bringen die Versorgung in unserer Region voran.
Wenn wir von „Pflegeberatung“ sprechen, beziehen wir uns meistens auf § 7a SGB XI. Dort steht, dass alle Pflegeversicherten Anspruch auf Beratung zu ihrer Pflegesituation haben. Führen Sie auch Beratungen bei Pflegegeldbezug, den sogenannten Beratungsnachweis für die Pflegeversicherung (37.3 SGB XI) durch?
Ja, ich berate auch Klient*innen, die ausschließlich Pflegegeld als Leistung beziehen. Das passt hier im ländlichen Gebiet. Und schon in meiner Einarbeitung habe ich festgestellt, dass dieses Angebot aus einer Hand ideal für die Pflegebedürftigen und ihr Familien ist. In der sehr konkreten, klar abgegrenzten Beratung nach § 37.3 SGB XI wird schnell deutlich, wenn es Fragen gibt, die weit darüber hinausgehen. Dann kann ich ganz einfach eine Beratung (§ 7a SGB XI) anbieten, sehr wahrscheinlich in einem separaten Termin, um gemeinsam mit den Betroffenen individuelle Antworten darauf zu finden, die zu ihrer Situation passen.
Wie war es für Sie neu im Team anzukommen?
Wunderbar. Wunderbar und auf Augenhöhe, vom ersten Kontakt an. Ich wurde herzlich von meinen Teamkolleg*innen und meiner Teamleitung als Kollegin aufgenommen. Vom ersten Moment wurde ich super gut in das Team integriert. Es gab keine Skepsis mir gegenüber, sondern ein Vertrauen von Anfang an. Dieser Vertrauensvorschuss hat mich überwältigt.
Sechs Wochen nach meinem Start lernte ich mein Team live kennen. Das Teamtreffen hat genau das bestätigt, was vorher virtuell schon da war: Ich bin willkommen und werde geschätzt. Ein paar Kolleginnen konnte ich bereits vorher bei der Begleitung in Beratungen kennenlernen, aber nicht alle. Es ist ein großes Team und auch regional weit verteilt.
Auch in meinem Weiterbildungskurs haben wir schnell festgestellt, dass wir alle hinter den Werten stehen, die compass vertritt und uns für die Pflegeberatung vermittelt: Wir ticken ähnlich.
Für mich passte es von Anfang an. Nach vier Wochen hatte ich schon das Gefühl lange dabei zu sein. Und dieses Feedback habe ich auch von meinem Team bekommen. Ich fühle mich sehr wohl als Pflegeberaterin bei compass.
Meine Weiterbildung erfolgte zum großen Teil online. Jetzt bin ich total gespannt bei der Präsenzwoche in der Kölner Zentrale den Unternehmensstandort kennenzulernen.
Wie erfolgte dann der Schritt von der Weiterbildung in die Praxis?
compass hat die Einarbeitung sehr mitarbeiterfreundlich gestaltet. Ich habe Zeit anzukommen und mich wirklich rein zu finden. Ich begleite erfahrene Kolleg*innen bei Beratungen. Stückweise darf ich dabei auch schon Aufgaben übernehmen: compass vorzustellen oder die notwendigen Erklärungen zum Datenschutz. Diese Module hatte ich in der Weiterbildung schon. Dabei bekomme ich direkt Feedback. Schritt für Schritt werden wir an die Praxis herangeführt. Auf der einen Seite, da ich schon Pflegeberatungen gemacht hatte, könnte ich fachlich jetzt auch schon mehr leisten. Aber ich finde gut, dass alle Beratenden an das gleiche Niveau herangeführt werden. Vor allem die Kommunikation wird geschult. Das finde ich sehr wichtig.
Viele Beratungsinformationen kann ich in unseren Materialien nachlesen. Ich lerne viel, auch über unsere technischen Systeme für die Dokumentation. Ich habe schon jetzt das Gefühl, dass ich sicher sein werde, wenn ich dann selbständig beraten darf. Bis dahin sind es noch viele Schritte. Ich kann sicher in die Beratungen rausgehen, weil die Einarbeitung so gut strukturiert und organisiert ist.
Wie sehen Sie Ihrer zukünftigen Aufgabe als Pflegeberaterin entgegen? Wie geht es nach der Einarbeitung weiter?
Ich fühle mich einfach wohl. Ich habe das Gefühl hier kann ich so richtig ankommen beruflich. Und nach der Einarbeitung bietet compass mir für meine Aufgaben eine sehr große Flexibilität. Ich habe die Möglichkeit in Teilzeit zu arbeiten. Mit meiner 35-Stunden-Woche kann ich meine Arbeit und meine Familie gut unter einen Hut bringen. Wenn meine Kinder groß sind, kann ich mir gut vorstellen auch voll zu arbeiten.
Also ich bin wirklich begeistert. Und das geht nicht nur mir so, auch meine neuen Kolleg*innen in der Weiterbildung würden mir da zustimmen.
Alles Gute für Ihre Arbeit, jetzt beim Ankommen und in Zukunft. Vielen Dank für das Gespräch.
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Kürzlich nahm ich zum wiederholten Male das Angebot Ihrer Institution in Anspruch, mich hinsichtlich der Pflege meiner Mutter beraten zu lassen. Beide Gespräche waren durch eine außerordentliche Fachkompetenz, Sachkunde wie auch Menschlichkeit geprägt.
Nicole L., Klientin
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