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Netzwerkarbeit: Ehrliche und offene Kommunikation als Schlüssel

Eine gute Vernetzung ist bei compass untrennbar mit einer hohen Beratungsqualität verbunden. Deshalb und auch weil gute und kontinuierliche Netzwerkarbeit Vertrauen und Verbindlichkeit schafft, engagieren sich die Pflegeberater*innen bei compass aktiv in regionalen Netzwerken. Johanna Büge, aus dem Berliner Team von Nancy Bennewitz ist begeisterte Netzwerkerin und wir freuen uns, dass wir sie für ein Interview gewinnen konnten.

Netzwerkerin: Johanna Büge
Johanna Büge engagiert sich auch durch Netzwerkarbeit für Ihre Klient*innen.

Frau Büge, warum ist Netzwerkarbeit in Ihren Augen wichtig?

An der Netzwerkarbeit schätze ich besonders die offene Kommunikation. Ich kann mich auf professioneller Ebene über Erfahrungen austauschen. Meine Netzwerkpartner*innen und ich teilen unser Wissen und diskutieren über Chancen. Dadurch baue ich Vertrauen auf und weiß, dass die Wege bei Bedarf kürzer sind. Das erleichtert die Zusammenarbeit und die Kontaktaufnahme enorm und hilft mir und meinen Klient*innen in der Pflegeberatung. Außerdem bin ich über die Angebote in der Region immer auf dem Laufenden.

Was zeichnet gute Netzwerkarbeit in Ihren Augen aus?

Transparenz und Offenheit sind für mich sehr wichtig. Jede*r Netzwerkpartner*in sollte ehrlich kommunizieren, was er/ sie erreichen möchte und was er/ sie bereit ist, selbst einzubringen. Erwartungen zu formulieren bewahrt vor Enttäuschungen. Außerdem sollten die Aufgabenbereiche klar definiert werden und man sollte aus meiner Sicht regelmäßigen fachlichen Austausch pflegen. Nur so können die Ziele, die man sich gemeinsam gesteckt hat, erreicht werden.

Wie organisieren Sie persönlich Ihre Netzwerkarbeit bei compass? Machen Sie sich einen Plan? Sind Sie eher spontan?

Meine Anbieter*innen und Netzwerkpartner*innen kontaktiere ich regelmäßig, einmal pro Quartal. Andere Termine ergeben sich als Folgetermine aus den regelmäßigen Treffen. Hier besprechen wir dann auch Themenwünsche und finden so heraus, welchen Versorgungsbedarf es wo gibt und auch wo sich möglicherweise ein*e Ansprechpartner*in geändert hat.

Was ist Ihr Top Tipp, wenn Sie sich bei einem Netzwerkpartner/ einer Netzwerkpartnerin neu vorstellen? Was ist wichtig? Auf was sollte man unbedingt achten?

Ein erster persönlicher Kontakt nach einer telefonischen Terminvereinbarung weckt Vertrauen. Fragen können so face-to-face gestellt werden. Auch Erwartungen und Grenzen lassen sich in einem persönlichen Gespräch klarer herausstellen und Intervalle für einen erneuten Austausch können verbindlich vereinbart werden. Ich versuche in diesen Gesprächen ebenfalls Aufgabenbereiche zu definieren ggf. auch durch digitale Unterstützung. So lege ich quasi den Grundstein.

Können Sie ein Beispiel aus Ihrer Beratungstätigkeit geben, bei dem Ihnen Ihr Netzwerk geholfen hat?

Ich erinnere mich, dass ich aufgrund einer Informationsveranstaltung, bei der ich Referentin war und über compass und die Leistungen der Pflegeberatung berichtet habe, Kontakt zum Sozialdienst der Bundeswehr bekommen habe. Von dort aus erhielt ich dann eines Tages einen Anruf mit der Bitte um Hilfe für einen jungen Bundeswehrsoldaten, der aufgrund eines schweren Unfalls querschnittsgelähmt war und dessen Versorgung zuhause nach einer monatelangen Reha organisiert werden musste.

Ich habe ihn dann bei der Beantragung des Pflegegrades unterstützt und wir haben unter Berücksichtigung seiner eigenen Wünsche und Ziele und der Erfordernisse an sein Umfeld angefangen, Prioritäten zu setzen und uns daran abzuarbeiten. Ich habe ihn bei der Organisation des Umzuges in eine barrierefreie Wohnung genauso unterstützt und beraten wie bei der Entwicklung von langfristigen Zielen. Sein großes Ziel damals war eine Wiedereingliederung in die Bundeswehr im Jahr 2022. Dieses Ziel hat er bereits im letzten Jahr erreicht. So sind seine Familie und er abgesichert. Mit Hilfe einer Spendenaktion in den Reihen der Bundewehr, die ich ebenfalls mit initiiert habe, ist außerdem so viel Geld zusammengekommen, dass er sich einen VW-Bus kaufen konnte. Sein Schicksal hat mich sehr bewegt und ist ein tolles Beispiel dafür, wie Hilfe und Unterstützung aussehen können, wenn ein tragfähiges Versorgungsnetz mit kurzen Wegen besteht.

Im halbjährlichen Turnus kommt unsere Pflegeberaterin zu uns nach Hause, um die Pflegeberatung durchzuführen. Mittlerweile freuen wir uns richtig darauf. Durch sie haben wir stets eine hervorragende Beratung erfahren können.

Esther F., Klientin

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