Vom Vorlesen und Netzwerken im Ruhrgebiet
Gut vernetzt in ihrer Region, das ist Andrea Scheuerer sowohl beruflich als auch privat. Die gebürtige Bayerin lebt und arbeitet als Pflegeberaterin vor Ort im Ruhrgebiet. Auch wenn Sie Job und Privatleben gut voneinander trennen kann, hat Ihre Netzwerkarbeit für compass auch schon von ihrem ehrenamtlichen Engagement profitiert.
Andrea Scheuerer hat in ihren bisher gut vier Jahren bei compass bereits verschiedene Herausforderungen angenommen: „In erster Linie bin ich Pflegeberaterin vor Ort, aber auch stellvertretende Teamleitung. Und seit Anfang des Jahres bin ich außerdem Dozentin in der Weiterbildung nach § 7a SGB XI“, erzählt sie schmunzelnd. „In der Weiterbildung bringe ich unseren neuen Kolleg*innen den Beratungsprozess nahe. Zu diesem gehört auch die Vernetzung und ich ermuntere die neuen Teammitglieder sich aktiv an der Netzwerkarbeit zu beteiligen. Ich mache nämlich auch gerne Netzwerkarbeit und von der profitieren wir ja alle – die anderen Kolleg*innen, die Klient*innen, die Netzwerke vor Ort.“
Auch privat ist sie gut vernetzt. So gehört sie einem Netzwerk aus Ehrenamtler*innen an, die vorlesen. Die örtliche Bibliothek hat Kooperationsverträge mit den beiden im Ort ansässigen Pflegeheimen. Einmal pro Monat wird dann dort an einem Nachmittag eine Stunde lang vorgelesen. Auch als Bereicherung für ihr Leben empfindet Andrea Scheuerer diese Vorlese-Zeit.
Ich habe noch zwei Märchenbücher aus meiner Kindheit und wenn ich die auf den Tisch lege, leuchten die Augen der Menschen im Pflegeheim.
Andrea Scheuerer, Pflegeberaterin
Besonders bei älteren Menschen kann Vorlesen positive Effekte haben: Geschichten können die Erinnerungen an die eigene Lebensgeschichte wecken, Denkprozesse, Fantasie und Vorstellungskraft werden angeregt und auch der aktive Wortschatz wird belebt. Auswirkungen, die auch Andrea Scheuerer beobachtet, wenn sie mit den Senior*innen nach dem Vorlesen ins Gespräch kommt.
Auf die Frage, ob sie lieber zuhöre oder vorlese, kontert sie blitzschnell: „Muss ich mich wirklich entscheiden? Ich mag beides gerne. Wenn jemand lebendig vorliest, höre ich sehr gerne zu und nehme mir Anregungen für mein eigenes Vorlesen mit.“
Wie Ehrenamt und Beruf sich trafen
Ihr ehrenamtliches Engagement und ihr Beruf fanden dann zusammen, als sie in einer Demenz-WG war. Dort berichtete sie von ihrem Ehrenamt und stieß auf großes Interesse.
Im Rahmen meiner Netzwerkarbeit konnte ich einen Kontakt herstellen zwischen der Ehrenamtsagentur, dem Stadtteilbüro und der Leitung der Demenz-WG. Jetzt soll da demnächst ein Vorlesen starten.
Andrea Scheuerer, Pflegeberaterin
In ihrer Freizeit liest sie aber nicht nur älteren Leuten vor, sondern auch Kindern – ein echtes Kontrastprogramm.
Wechsel in die Pflegeberatung
Ein Kind steckt auch hinter ihrer Tätigkeit als Pflegeberaterin bei compass – und zwar ihr Sohn. „Mein Wechsel zu compass war eigentlich ein Zufall. Ich habe lange als Krankenschwester und dann bei einem niedergelassenen Onkologen gearbeitet. Als mein Sohn wegen einer Umorientierung sechs Monate zu überbrücken hatte, habe ich für ihn nach Stellen gesucht. „Pflege“ war auf den Suchseiten aber immer die erste Kategorie, die mir angezeigt wurde und die vielen offenen Stellen machten mich neugierig. Eine davon war meine heutige Stelle als Pflegeberaterin bei compass“, erzählt sie. Schon beim Lesen der Stellenbeschreibung sei ihr klar gewesen, dass Pflegeberatung für sie eine sinnstiftende Arbeit sei und sie gerne in dem Bereich arbeiten wolle. „Ich bin dann aber noch eine Weile wie die Katze um den heißen Brei geschlichen, bis meine Familie gesagt hat, dass ich mich doch einfach mal bewerben solle – das habe ich dann getan und es hat geklappt.“
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Als ich für meinen demenzkranken Mann schließlich eine Pflegestufe beantragen musste, kam ich mit der compass Pflegeberatung in Kontakt.
Seit dem weiß ich mich in dieser schweren Lebenssituation gut aufgehoben.Franzi K., Klientin
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