Beratung für Sorgende und Pflegende auf Distanz

Rund ein Viertel aller pflegenden Angehörigen unterstützt aus größerer oder großer räumlicher Distanz. Sie sorgen auf vielfältige Weise mit hohem Engagement für ihre Angehörigen und sehen sich oft nicht als „Pflegende“.

Viele Menschen in Deutschland tragen täglich eine große Verantwortung im Pflegealltag für eine*n Angehörige*n. Eine Zahl lässt sich zwar nur ungenau ermitteln, steigt aber ständig: die der „Unterstützenden auf Distanz“. Sie haben bei der Versorgung ihrer Angehörigen nicht nur einen Standortnachteil zu meistern, sondern müssen bei Pflegeterminen auch den Faktor Zeit anders in ihr ständiges Pflegemanagement miteinbeziehen.

Ein neuer Ratgeber zur Vereinbarkeit von Beruf, Leben und Pflege

Entlastungs- und Unterstützungsangebote um die Pflege- und Sorgesituation aus räumlicher Distanz organisieren können, zeigt der Ratgeber „Pflege und Sorge auf Distanz“ auf. Angehörige erhalten Tipps, wie sie dabei auf sich und ihre eigenen Belange und Bedarfe achten. Nur wenn auch Pflegende selbst mit der Pflegesituation zufrieden sind, können sie die Pflege und Sorge für ihre*n Angehörige*n langfristig sicher gestalten. Erfahrungsberichte und Expertentipps werfen verschiedene Blickwinkel auf die spezifischen Herausforderungen und Lösungsansätze in solchen Situationen: Vereinbarkeit von Pflege, Privat- und Berufsleben, Versorgungstrukturen und Netzwerke für die Pflege vor Ort durch Familien- und Haushaltsangehörige, Verwandte oder Freund*innen ebenso wie durch die professionellen Leistungserbringer und Dienstleister im Pflegebereich und technische Unterstützungssysteme.

Die Pflege aus der Distanz kann auch als Teil einer Lösung begriffen werden. Wer sich als Distance Caregiver kümmert, kann sowohl einen räumlichen Abstand, aber möglicherweise auch einen gewissen emotionalen Abstand im Pflegealltag wahren, was dazu führen kann, sehr problemorientiert und effizient Sorge für Aufgaben tragen zu müssen. Alleine schon deswegen, weil es gar nicht anders geht, oder auch, weil familiäre Beziehungen nicht immer problem- und reibungslos funktionieren.

Die Broschüre steht zum Download auf dem Pflege Service Portal www.pflegeberatung.de zur Verfügung und kann dort bestellt werden.

Zeitlich und örtlich flexibel: Beratung per Videogespräch

Eine weitere ideale Möglichkeit bietet die Pflegeberatung per Videogespräch, zeitlich flexibel und ortsunabhängig zum Beispiel einfach mit dem Smartphone. Sie kann für „Distance Caregiver“ ein flexibles Unterstützungs- und Entlastungsangebot werden. Pflegeberater*innen unterstützen Ratsuchende bei Fragen rund um das Thema Pflege. Jeder kann sich kostenfrei mit seinen*ihren Fragen an die ausgebildeten und qualifizierten compass-Pflegeexpert*innen wenden. Pflegebedürftige und ihre Angehörigen bekommen durch eine Pflegeberatung die benötigte individuelle Hilfestellung in ihrer jeweiligen Pflegesituation, oftmals auch vor Ort.

Wer nicht „um die Ecke“ oder in der gleichen Stadt, dem gleichen Bundesland wohnt, kann nicht mal eben zu einem gemeinsamen Termin vorbeikommen. Vor allen Dingen nicht, wenn ein Pflegeberatungstermin aus diversen Gründen kurzfristig zustande kommt oder während der eigenen Arbeitszeit bei den pflegebedürftigen Angehörigen stattfindet. Per Videogespräch ist das dann jedoch möglich. Das Pflegeberatungsgespräch per Video ist eine sinnvolle Ergänzung zum Hausbesuch. So kann ortsunabhängig mit dem*der Pflegebedürftigen beraten und gehandelt werden. Sorgende und pflegende Angehörige können in eine aufsuchende Beratung vor Ort einbezogen werden, ohne selber vor Ort sein zu müssen. Sie können das Beratungsgespräch aber auch als eigenständige, individuelle Beratung in Anspruch nehmen.