Das passende Heim finden

Checklisten und Probewohnen können dabei helfen, ein Pflegeheim zu finden, in dem man sich wohl fühlt.

Können Angehörige nicht oder nicht mehr zu Hause betreut werden, muss ein Pflegeheim gefunden werden – meist bedingt durch unvorhersehbare Ereignisse, wie beispielsweise einen Unfall. Daher ist es gut, bereits vorsorglich über Wünsche und Vorstellungen zu sprechen. Soll es ein Heim in der vertrauten Umgebung sein? Käme ein Umzug an den Wohnort der Familie infrage? Besteht eine Erkrankung, die eine spezielle Behandlung erfordert? Was ist wichtig für das Wohlbefinden: spazieren gehen, Skat spielen, lange schlafen? „Weiß man darüber Bescheid, erleichtert das die Entscheidungen, wenn nach einem Akutereignis – zum Beispiel einem Sturz oder einem Schlaganfall – tatsächlich schnell ein Heim gefunden werden muss“, fasst Jana Wessel von der bundesweiten compass Pflegeberatung zusammen.

Von der Pflegeberatung oder beim Pflegestützpunkt gibt es Adressen von Einrichtungen in der jeweiligen Umgebung. Deren Online-Auftritte können ein erster Anhaltspunkt sein. Auch unter der kostenfreien Hotline der compass Pflegeberatung 0800 - 101 88 00 erhalten gesetzlich wie privat Versicherte erste Auskünfte. Checklisten aus dem Internet oder von den Pflegeberatern der gesetzlichen und privaten Versicherung helfen dabei, sich über die eigenen Bedürfnisse klar zu werden und nichts Wichtiges zu übersehen, beispielsweise: Ist das Heim für die Familie und Freunde gut erreichbar? Ist es rollstuhlgerecht eingerichtet? Kann man Möbel oder Haustiere mitbringen? Gibt es feste Ansprechpartner für Familienangehörige? Kann der Bewohner auch nach einer Veränderung seines Pflegebedarfs in diesem Heim bleiben? Hat er freie Arztwahl? Welche Therapieangebote gibt es? Sind Café, Friseur, Hobby- und Sporträume sowie Freizeitangebote vorhanden? Wie sieht der Speiseplan aus? Wie hoch sind die monatlichen Kosten?

Doch nichts geht über den persönlichen Eindruck. Im Idealfall besucht man gemeinsam mit dem Angehörigen die ausgewählten Heime. Wie ist die Atmosphäre? Herrscht ein freundlicher, respektvoller Umgangston? Geht es laut oder ruhig zu? Wie wirken die Bewohner? Ist es vorstellbar, hier zu leben und sich wohl zu fühlen?

Viele Heime bieten die Gelegenheit zum Probewohnen. So kann man testen, ob die Pflege funktioniert, auf Hygiene geachtet wird, das Essen schmeckt und wie es um die Privatsphäre bestellt ist. Doch nicht überall gibt es diese Möglichkeit. Ist man eingezogen und stellt fest, dass das Heim doch nicht die richtige Wahl war, erlaubt es das Gesetz, innerhalb der ersten 14 Tage ohne Angabe von Gründen zu kündigen.