Hier finden Eltern Hilfe und Beratung
Fast alle Kinder mit Pflegebedarf werden von ihren Eltern zu Hause gepflegt. Um sie trotz ihrer Einschränkungen auf ein möglichst selbstbestimmtes Leben vorzubereiten, gibt es verschiedene medizinische und therapeutische Fördermöglichkeiten. Für die Eltern ist diese Förderung neben der Pflege ein sehr zeitintensives Unterfangen bei dem die eigenen Bedürfnisse nicht selten auf der Strecke bleiben. Verschiedene Beratungs-, Unterstützungsangebote und Hilfsangebote können entlastend wirken.
„Eine der Besonderheiten bei pflegebedürftigen Kindern im Unterschied zu pflegebedürftigen Senior*innen ist, dass Kinder durch die Pflege in ein möglichst eigenständiges Leben begleitet werden sollen“, erklärt Daniela Horn-Wald, Pflegeberaterin bei compass. Deshalb beinhaltet die Pflege verschiedene Maßnahmen zur Frühförderung – ein zeitintensives Unterfangen.
In den Verantwortungsbereich der Eltern pflegebedürftiger Kinder fallen dadurch vielfältige Aufgaben. Dazu gehören zum Beispiel Pflege, Betreuung und Beaufsichtigung des Kindes, die Durchführung medizinisch-therapeutischer Pflegemaßnahmen, Verhandlungen mit Kostenträgern oder auch Arztbesuche und Klinikaufenthalte.
Trotz Pflege gesund bleiben
Hinzu kommen neben den täglichen Haushaltspflichten oft auch die Betreuung von Geschwistern oder eine eventuelle Berufstätigkeit. Dass bei diesem Pensum Freizeit und Erholung vielfach zu kurz kommen, ist leicht vorzustellen. Doch um langfristig eine Pflegesituation schultern zu können, ist es für Eltern wichtig präventiv vorzubeugen – sonst drohen gesundheitlichen Auswirkungen als Reaktion auf die Belastung.
Pflegeberatung nutzen – Leistungen kennen
„Meine Erfahrung ist, dass Eltern die Expert*innen für ihr pflegebedürftiges Kind und dessen Einschränkung und Fähigkeiten sind. Beratungsbedarf besteht dann im Bereich der Organisation der Pflegesituation. Wir helfen hier gerne in unserer Funktion als Pflegeberater*innen weiter. Alle Entlastungsmöglichkeiten und die Leistungen der Pflegeversicherung können im Rahmen einer Pflegeberatung im Zusammenhang mit den Besonderheiten der jeweiligen Familiensituation besprochen werden“, empfiehlt Daniela Horn-Wald. Pflegeberater*innen können langfristig und dauerhaft bei der Organisation der Pflegesituation unterstützen und den Familien beratend zur Seite stehen. „Die Themen der Beratung reichen von der Einstufung in einen Pflegegrad über Entlastungsangebote wie Kurzzeitpflege bis zur Ablösung vom Elternhaus“, berichtet die Pflegeexpertin. Auch eine Präventionsberatung für pflegende Angehörige kann von den Eltern bei compass in Anspruch genommen werden.
Selbsthilfegruppen und Netzwerke finden
„Familien organisieren die Pflege ihres Kindes meist über einen längeren Zeitraum – oft bis ins Erwachsenenalter und manchmal auch darüber hinaus. Dabei gibt es immer wieder Umbrüche oder schwierige Phasen, etwa beim Eintritt in Kindergarten oder Schule“, erläutert Daniela Horn-Wald die Besonderheit bei jungen pflegebedürftigen Menschen. „Deshalb ist es für Eltern wichtig sich ein Netzwerk zu schaffen, das sie unterstützt und Aufgaben übernimmt“, empfiehlt sie aus ihrer langjährigen Erfahrung bei der Pflegeberatung compass. Zu einem solchen Netzwerk können beispielsweise Freunde, die erweiterte Familie, Paten oder Nachbarn sowie andere Betroffene gehören. Aber auch professionelle Hilfe oder Selbsthilfegruppen können zur Entlastung pflegender Eltern beitragen.
Anbieter vor Ort finden
Bei der Suche nach professionellen Anbietern vor Ort, die in der Pflegesituation unterstützen können, hilft die Pflegesuche auf dem Pflege Service Portal pflegeberatung.de. Viele Suchergebnisse kann man hier speziell nach Angeboten für pflegebedürftige Kinder und Jugendliche verfeinern.
„Sind Eltern auf der Suche nach Anbietern in der Region, können wir in der Pflegeberatung ebenfalls helfen, denn wir sind vor Ort gut vernetzt“, betont Daniela Horn-Wald.
Jede Familie ist individuell
Was eine Familie bzw. die pflegenden Eltern schließlich entlastet, welche Aufgaben sie abgeben möchten und welche Hilfsangebote sie annehmen, ist eine sehr individuelle Entscheidung. „Uns ist es in der Beratung immer wichtig, für jede Pflegesituation und für jeden pflegebedürftigen Menschen sowie seine Angehörigen, den individuell am besten geeigneten Weg zu finden“, betont compass-Pflegeberaterin Daniela Horn-Wald.
Ich kann Familien nur Mut machen, sich fachkundigen Rat zu holen und Unterstützung zuzulassen.
Weiterführende Informationen
Mehr Informationen für Eltern pflegebedürftiger Kinder sind auf dem Pflege Service Portal pflegeberatung.de veröffentlicht.
Am Dienstag, 14. Juni 2022 bietet compass zwischen 16:00 Uhr und 18:00 Uhr eine Telefonaktion zum Thema „Mein Kind ist pflegebedürftig“ an. Die Pflegeexpert*innen beantworten in dieser die individuellen Fragen von Ratsuchenden. Die kostenfreie Aktionsservicenummer lautet 0800 101 88 99.
Hintergrund
Die compass private pflegeberatung GmbH berät Pflegebedürftige und deren Angehörige telefonisch, per Video und auf Wunsch auch zu Hause gemäß dem gesetzlichen Anspruch aller Versicherten auf kostenfreie und neutrale Pflegeberatung (§ 7a SGB XI sowie § 37 Abs. 3 SGB XI). Die telefonische Beratung steht allen Versicherten offen, die aufsuchende Beratung sowie die Beratung per Videogespräch ist privat Versicherten vorbehalten.
compass ist als unabhängige Tochter des PKV-Verbandes mit rund 600 Pflegeberaterinnen und Pflegeberatern bundesweit tätig. Die compass-Pflegeberaterinnen und -berater beraten im Rahmen von Telefonaktionen sowie zu den regulären Service Zeiten zu allen Fragen rund um das Thema Pflege.
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