Wohngemeinschaft statt Pflegeheim
Das eigene zu Hause aufzugeben und in eine stationäre Einrichtung umzuziehen, ist für viele Menschen, die älter und hilfebedürftig werden, nicht vorstellbar. Doch welche Alternativen zum klassischen Pflegeheim gibt es?
neben dem Betreuten Wohnen oder klassischen stationären Pflegeheimen gibt es verschiedene andere Wohnangebote für Menschen mit Hilfebedarf. Pflege-Wohngemeinschaften gehören zu diesen sogenannten alternativen Wohnformen. Die Pflege-WGs können durch Pflegebedürftige und ihre Angehörigen selbst oder zentral durch einen Träger organisiert werden. Im letzteren Fall heißen sie ambulant betreute Wohngemeinschaften.
Selbstorganisiert oder mit einem Träger
In selbstorganisierten Wohngemeinschaften übernehmen die Angehörigen einen großen Teil der Organisation des Zusammenlebens und kümmern sich selbstständig darum, die Versorgung und Pflege der Bewohnerinnen und Bewohner sicherzustellen. In ambulant betreuten Pflege-WGs wird dies vom Träger übernommen. Welche Form der Pflege-WG die richtige ist, ist eine individuelle Entscheidung. Weitgehend selbstbestimmt leben ist in beiden Optionen möglich.
Gemeinsam haben die beiden Formen der Wohngemeinschaft, dass sie, im Vergleich zu klassischen Pflegeheimen, sehr kleine Wohneinheiten bilden. Bei den zentral organisierten Pflege-WGs sind 24 Stunden am Tag Fachkräfte vor Ort und für die Bewohnerinnen und Bewohner ansprechbar. Selbstorganisierte Pflege-WGs sind häufig noch kleiner als die von Trägern und bestehen aus minimal drei und maximal zwölf WG-Mitgliedern.
Maßgeblich dafür, dass die Bewohnerinnen und Bewohner sich in den Pflege-WGs wohlfühlen, ist unter anderem die Gestaltung der Räume. In Pflege-WGs hat jeder Mensch, der einzieht ein eigenes Zimmer und oft auch ein eigenes Bad. Das eigene Zimmer wird individuell eingerichtet und gestaltet – möglichst mit Möbeln, die man aus der vorherigen Wohnung mitbringt. Ein weiteres wichtiges Kriterium bei der Entscheidung für eine solche Pflege-WG ist der oft höhere Personalschlüssel der Pflege-WGs im Vergleich zu Pflegeheimen.
Tipps für die WG-Suche
Tipps, worauf Sie bei der Auswahl der Pflege-WG achten sollten:
- Klären Sie im Einzelgespräch mit dem Träger oder den Verantwortlichen der selbstorganisierten WG, welche Leistungen die Pflege-WG erbringen kann und erläutern Sie auch Ihre Erwartungen. Nur so kann geklärt werden, ob Ihre Bedürfnisse von der Einrichtung erfüllt werden können. Das können einfache Dinge wie Essenszeiten sein, die Sie beschäftigen, aber auch größere Themen wie die Versorgung, wenn es Ihnen gesundheitlich vielleicht einmal schlechter gehen sollte.
- Achten Sie darauf, dass die Wohnräume zu Ihren Bedürfnissen passen. Sind die Badezimmer geräumig und ebenerdig? Dürfen Sie Ihr Zimmer selbst gestalten und bietet es ausreichend Platz für die Dinge, die Sie mitnehmen möchten? Falls Sie einen Rollstuhl oder Rollator benötigen, schauen Sie, ob diese durch die Gänge und an die Tische passen. Wenn Sie all das im Vorhinein klären oder sich selbst ansehen, gibt Ihnen das Sicherheit bei Ihrer Entscheidung.
- Erfragen Sie, ob es möglich ist, auf Probe in der Pflege-WG zu wohnen, um die anderen Bewohnerinnen und Bewohner kennenzulernen und herauszufinden, ob Sie sich wohl fühlen.
Hilfe bei der Suche nach dem neuen Zuhause
Eine Pflegeberatung kann dabei helfen, die richtige Wohnform zu finden, wenn es nicht länger möglich ist, in den eigenen vier Wänden zu bleiben. Die Pflegeexpertinnen und -experten von compass erreichen Ratsuchende unter der kostenfreien Service Nummer 0800 101 88 00 montags bis freitags von 8-19 Uhr und samstags von 10-16 Uhr.
Weiterführende Informationen und unsere Telefonaktion:
Auf unserem Pflege Service Portal www.pflegeberatung.de stellen wir neben der Pflege-WG auch andere alternative Wohnformen vor: https://www.pflegeberatung.de/pflegeleistungen/alternative-wohnformen compass informiert außerdem am 21.10.2020 in einer speziellen Telefonaktion individuell über alternative Wohn-Modelle. Ratsuchenden stehen unsere Berater*innen zwischen 16.30 und 18.30 Uhr unter der kostenfreien Aktionsservicenummer 0800 – 101 88 99 telefonisch zur Verfügung.
Hintergrund:
Die compass private pflegeberatung berät Pflegebedürftige und deren Angehörige telefonisch und auf Wunsch auch zu Hause gemäß des gesetzlichen Anspruchs aller Versicherten auf kostenfreie und neutrale Pflegeberatung (§ 7a SGB XI). Die telefonische Beratung steht allen Versicherten offen, die aufsuchende Beratung ist privat Versicherten vorbehalten. compass ist als unabhängige Tochter des PKV-Verbandes mit rund 500 Pflegeberaterinnen und Pflegeberatern bundesweit tätig.
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