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Großes Engagement für Demenzerkrankte im Kreis Minden-Lübbecke

Dass eine Demenzdiagnose nicht das Ende der Lebensfreude bedeuten muss, beweist der Verein "Leben mit Demenz - Alzheimergesellschaft Kreis Minden-Lübbecke e. V."

Für alle Betroffenen ist eine Demenzdiagnose ein Schicksalsschlag, aber die Lebensfreude muss damit nicht schwinden. Das wissen die etwa 250 Mitglieder des Vereins Leben mit Demenz - Alzheimergesellschaft Kreis Minden-Lübbecke e. V. Der Verlauf der Krankheit ist mal schleichend, mal kommt er in Schüben, aber trotzdem verschwinden Erinnerungen, Fähigkeiten und Selbstständigkeit nicht von heute auf morgen. „Es geht darum, weiterhin das zu tun, was man schon immer gerne gemacht hat,“ so Hartmut Schilling, der im Verein die Projekte für Menschen im Frühstadium koordiniert.

Der Veranstaltungskalender des Vereins bietet ein umfangreiches Programm mit Stammtischen, Tanztreff, Kochgruppen, Wanderungen, Fahrradtouren, Ausflügen und noch vielem mehr. Die Angebote richten sich sowohl an die Erkrankten als auch an deren Familien. Hierbei gilt das Gebot der Freiwilligkeit: „Wir nehmen keine Betroffenen, die von ihren Angehörigen geschickt wurden,“ erklärt Hartmut Schilling. „Jeder entscheidet ganz für sich selbst, ob er oder sie unsere Angebote wahrnehmen möchte. Schließlich ist es ja auch viel schöner, wenn alle gerne dabei sind.“

Auch die örtlichen compass-Pflegeberaterinnen und Pflegeberater schätzen die Arbeit des Vereins: „Die Leistungen von Leben mit Demenz sind eine Bereicherung für die Region und wir haben schon oft an den Veranstaltungen teilgenommen,“ erklärt Teamleiterin Angelika Kuhlmann. „Wenn unsere Klientinnen und Klienten die Diagnose Demenz erhalten haben, sind wir immer wieder froh, dass wir den Verein als Anlaufstelle nennen können.“

Die Wichtigkeit einer frühzeitigen Kontaktaufnahme nach der Diagnose betont Hartmut Schilling: „Viele melden sich erst später, wenn die Krankheit schon fortgeschritten ist. Man kann aber noch so viel Tolles machen, wenn sich die Krankheit noch im Frühstadium befindet. Unser Appell ist: Zögern Sie nicht!“ Trotzdem bemüht sich der Verein, auch Anschlussangebote für diejenigen zu schaffen, die sich schon in einem späteren Stadium des Krankheitsverlaufs befinden. So orientiert sich die Aktivitäts- und Programmgestaltung immer an den Familien, die der Verein betreut – aktuell 70 an der Zahl.

Wie in allen Bereichen des öffentlichen Lebens, hat die Corona-Pandemie auch für Leben mit Demenz einige Einschnitte bedeutet, dennoch geben die Mitglieder ihr Bestes, die Angebotsbreite soweit wie möglich aufrechtzuerhalten. Anfängliche Versuche mit Treffen per Videokonferenz kamen nicht gut an. „Es ist einfach nicht dasselbe,“ kommentiert Hartmut Schilling. „Der Gemeinschaftscharakter ist bei uns ganz ausgeprägt. Die Menschen wollen sich persönlich treffen.“ Und so wurden zum Beispiel während den Kontaktbeschränkungen in ersten Jahreshälfte viele Veranstaltungen nach draußen verlegt und die Gruppengrößen verringert. „Seit der neuerlichen Verschärfung der Kontaktreglungen Anfang November, können wir nur auf den Beginn des neuen Jahres hoffen, und dass wieder bessere Zeiten für Gruppen anbrechen,“ so Schilling.

Wenn Sie in Ihrer Region ebenfalls nach Aktivitäten suchen, wenden Sie sich an unsere Pflegeberaterinnen und Pflegeberater.

Bild: Michael Uhlmann/uhlensee.de

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